Färbermuseum Gutau
Im „Färberhaus“ in Gutau wurde noch bis 1968 gearbeitet und gefärbt. Als die letzte Färbermeisterin Frau Margarethe Krennbauer in Pension gegangen ist, wurde in den alten Räumlichkeiten das FÄRBERMUSEUM GUTAU eingerichtet. Der „Blaudruck“, den man hier hergestellt hat, wurde für die Arbeitskleidung verwendet. Heute ist der Blaudruck wieder für Trachten, Tischwäsche und Heimtextilien begehrt.
Unsere Kulturvermittlerinnen tragen bei ihren Museumsführungen fesche Blaudruck-Dirndln und zeigen Ihnen mit Begeisterung, wie man mit dem Farbstoff „Indigo“ blau färbt und wie mit den „Modeln“ der „Papp“ aufgedruckt wird, damit später die weißen Muster entstehen. Sie wissen viele Anekdoten über die Färbergesellen zu erzählen, die bei ihrer Wanderschaft halb Europa bereist haben.
Viele Sprichwörter, die wir in unserem Sprachgebrauch täglich verwenden, kommen aus der Färberei: etwa der „Blaue Montag“, „ein blaues Wunder erleben“, „Grün und Blau schlagen“ oder „jemanden in die Mangel nehmen“.
Die Färbermangel ist das Herzstück des Färbermuseums. Ein sechs Meter langer Holzksten, der mit 12 Tonnen Granitsteinen gefüllt ist und zum Glätten der Leinenstoffe verwendet wurde. Die Mangel ist bis heute funktionsfähig und kann trotz ihrem tonnenschweren Gewicht von nur einer Person bewegt werden.
UNESCO – Kulturerbe
Beim „Gutauer Färbermarkt 2016“ wurde von Blaufärbern aus Deutschland, Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Österreich ein Antrag an die UNESCO gerichtet, den „Blaudruck“ in die „Repräsentative, internationale UNESCO-Liste der immaterielle Kulturgüter der Menschheit“ aufzunehmen.
Im November 2018 erreichte uns die Botschaft, dass in Port Louis auf Mauritius das zwischenstaatliche UNESCO-Komitee den Blaudruck in die internationale UNESCO-Liste aufgenommen hat.
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