RAINBACH – PFERDEEISENBAHNMUSEUM
Rainbach im Mühlkreis ist eine Rodungspfarre aus dem 13. Jahrhundert. Das vierjochige, zweischiffige Langhaus der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ist das älteste Kreuzrippengewölbe ohne Schlussstein im Mühlviertel. Ein besonderes Juwel sind die Fenster von Margret Bilger, die 1963 eingebaut wurden. In den renovierten Gewölbestallungen des Bahnhofes in Kerschbaum bei Rainbach werden die Geschichte der Pferdeeisenbahn sowie Technik und Lebensstil der ersten Eisenbahner vorgestellt. Mit der Idee Franz Josef von Gerstners, eine Pferdeeisenbahn von Budweis über Linz nach Gmunden zu errichten, um den Salztransport vom Salzkammergut in die böhmischen Ländereien des damaligen Kaiserreichs zu vereinfachen, begann 1807 die Eisenbahngeschichte in Österreich.
Nach zahlreichen Verzögerungen beim Bau der Strecke konnte 1827 endlich die erste Eisenbahn am europäischen Kontinent in Betrieb genommen werden. Vorerst nur auf der böhmischen Seite, im Jahr darauf bis Leopoldschlag, 1832 reichte die Strecke bis Linz, und ab 1836 konnte das Salz durchgehend auf der Schiene vom Salzkammergut bis Budweis transportiert werden. Nach einiger Zeit entwickelte sich auch ein reger Personenverkehr. Die Kutsche „Hannibal“ – ein besonderer Personenwagen der 1. Klasse – hatte insgesamt nur 8 Sitzplätze. Es gab noch weitere offene und geschlossene Personenwägen mit bis zu 24 Sitzplätzen. Die rasche Entwicklung der Dampfeisenbahn bedeutete jedoch ein baldiges Ende für die Pferdeeisenbahn. Am 15. Dezember 1872 traf der letzte Pferdeeisenbahnzug ein.
Für Radfahrer steht direkt hinter dem Bahnhofsgebäude in Kerschbaum ein neuer Fahrrad-Unterstand zur Verfügung, ebenso im Ortszentrum von Rainbach.
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